Biographien
HAARBERG, Wilhelm (1891-1986). Haarberg wurde in Deutschland geboren und starb dort, lebte aber längere Zeit in Brasilien (1920-1925). Die Werke dieses Künstlers nahmen an der Woche der modernen Kunst (São Paulo, Februar 1922) teil. Es war Mário de Andrade (1888-1945), der Haarberg einlud, an der Ausstellung teilzunehmen, der Woche der 22 (v.). Der Modernist wurde Professor für Zeichnen an der Deutschen Schule, dem heutigen Porto Seguro College. W. Haarberg organisierte zusammen mit seinen Studenten eine kollektive Ausstellung (São Paulo, Januar 1923), und später nahmen seine Werke an einer kollektiven Ausstellung deutscher Künstler in São Paulo teil und reisten nach Rio de Janeiro (1925). Der Professor graduierte und nahm seine Aufgaben nicht wieder auf, da er nach Deutschland zurückkehrte (Juni 1925). Haarberg ließ sich in Kassel nieder und widmete sich der Kunstlehre, neben der Restaurierung von Kunstwerken aus Holz, Stein und Stuck, die der Präfektur (gemeint ist wohl Land) Hessen gehörten. Zwei Werke von Haarberg, die Skulptur Mutter und Sohn und eine Zeichnung, beide aus der Sammlung Mário de Andrade, befinden sich in der Sammlung des Instituts für Brasilienstudien [IEB] der Universität von São Paulo [USP]. AUSGEWÄHLTE REFERENZ: AMARAL, The Fine Arts in the Week of 22. 5. Auflage, überarbeitet und erweitert. São Paulo: Publisher 34, 1970. 2001. 335 S., S. 226-227.
(Übersetzung aus dem Brasilianischen nach: http://arteamericanadeanvangarda.blogspot.com, Stand: 29. Juni 2015)
ANDRIAN-WERBURG, Dieter Freiherr von (* 26. April 1925 in Berlin-Steglitz; † 25. Dezember 1992 in Kassel) war ein deutscher Grafiker, der vor allem durch seine Gebrauchsgrafik, sowie durch Briefmarkenentwürfe für die Deutsche Bundespost und Piktogramme im Bereich der Eisenbahn bekannt wurde.
Dieter von Andrian entstammt der Familie Andrian-Werburg. Er wurde als drittes Kind des Syndikus Carl Anton Freiherr von Andrian-Werburg (1881–1939) und seiner Frau Auguste (1883–1948) geboren. 1943 legte er am Gymnasium Steglitz in Berlin das Abitur ab. Zuvor besuchte er Abendkurse an einer privaten Kunstschule. Nach dem Schulabschluss wurde er zum Reichsarbeitsdienst, anschließend zum Militärdienst eingezogen. Nach der Kriegsgefangenschaft arbeitete er ab 1946 zunächst als Übersetzer für Englisch in Hannoversch Münden. 1947 begann er ein Studium an der wieder eröffneten Staatlichen Werkakademie Kassel bei Ernst Röttger, Arnold Bode, Kay H. Nebel und Hans Leistikow, das er 1952 abschloss. 1953 heiratete er Johanna Grebenstein. Aus der Ehe gingen vier Töchter hervor. Von Andrian lebte und arbeitete von 1965 bis 1992 in Schauenburg-Elgershausen.
Zum Ende seines Studiums gewann er den 1. Preis in einem Wettbewerb um das Plakat der Reise- und Verkehrsausstellung München 1953. Außerdem erhielt er den Auftrag, zwei Ausstellungshallen der Verkehrsausstellung zu gestalten. Sein Plakat wurde ein Jahr später zu einem der besten Plakate des Jahres 1953 gekürt. Diese Erfolge ermutigten ihn, sich selbständig zu machen. Von 1958 bis 1960 war von Andrian Assistent von Arnold Bode, dem Begründer der documenta und zwischen 1956 und 1965 Mitarbeiter der ANA-Werbung KG in Kassel. 1969 und 1970 war er Gastdozent an der Staatlichen Werkkunstschule Kassel (heute: Kunsthochschule Kassel). Er war Mitglied im Deutschen Werkbund. Eine Auszeichnung erhielt er 1957 auf der 11. Triennale Milano für seine Plakatgestaltung. 1983 wurde ihm für sein Werk das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Von Andrian gestaltete als Glasmaler zahlreiche Bleiglasfenster, Kirchenfenster und Mosaiken wie z. B. das Wandbild „Gläserne Stadt“ in Kassel (1968, Neuaufstellung nach Restaurierung 2019).[1] Weiterhin gestaltete er Bücher und Plakate für die Staatlichen Kunstsammlungen Kassel.
(http://dewiki.de/Lexikon/Dieter_von_Andrian. Stand. 18. Dezember 2019)
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Titeldesign: nach Kathrin Beckmann
Dank an Karl Burchart, Horst Euler, Marlies Heer, Klaus Leise. Wolfgang Schütz und Dr. Christian Wirkner für Hinweise und Tipps, Johannes de Lange für die Scan-Vorlagen
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