Vorbemerkung der Schriftleitung

KÖNIGSSTADT FRITZLAR

Zu einem kulturgeschichtlichen Höhepunkt gestaltete sich die Gedenk­feier aus Anlaß der 1050-jährigen Wiederkehr der von der Reichsver­samm­lung 919 in Fritzlar vorge­nommenen Königswahl HEINRICH I. am 13. Mai 1969 im Rathaussaal in Fritzlar. Mehr als 300 geladene Gaste nahmen an der Veranstaltung teil. 
      Wir sind in der glücklichen Lage, den Vortrag von Herrn Staats­oberarchivrat Dr. DEMANDT Marburg/Lahn, Vorsitzender des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, im Wortlaut veröffent­lichen zu können, da er uns sein Manuskript zur Verfügung gestellt hat. Dr. DEMANDT ist z. Zt. der beste Kenner der Geschichte Fritzlars, da von ihm über unsere Heimatstadt bereits mehrere Bücher (u. a. Quel­len zur Rechtsgeschichte der Stadt Fritzlar) veröffentlicht worden sind. Mit der Veröffentlichung des Vortrages wol­len wir jedem Bürger die Möglichkeit geben, das vorhandene Wissen um unsere Heimat­stadt zu erweitern und gleichzeitig erreichen, daß der Nachweis über die ge­schichtliche Bedeutung Fritzlars erhalten bleibt. Der Vortrag wird in meh­reren Teilabschnitten gebracht. 
      Auch die Begrüßungsworte durch Herrn Bürgermeister GEISMAR werden im Wortlaut ver­öffentlicht, damit der Ablauf der Festver­an­stal­tung sichtbar gemacht wird.

Wochenspiegel Nr. 21/03 vom 23. Mai 1969, S. 1-4

Sehr verehrte Damen, sehr verehrte Herren!
In einer Zeit größter Zerklüftung Deutschlands und blühender Klein­staa­terei zu Beginn des 10. Jahrhunderts gab es ein für damalige Ver­hältnisse und die sich anschließenden Jahrhunderte bedeutsames Er­eig­nis. Die bis dahin gegenein­ander feindlich gesonnenen Franken und Sachsen rafften sich zu einer politischen Großtat auf und wählten den Sachsenher­zog Heinrich I. zum ersten deutschen König. Das geschah in Fritzlar, ganz nahe hier beim Rathaus und zwar im Jahre 919, also vor genau 1050 Jahren. Der Magistrat der Stadt Fritzlar hat gern und dank­bar die Anregung des Geschichts­vereins und dessen Vorsitzenden, Amtsgerichtsrat Dr. Bönsch, des Verkehrs- und Verschönerungsvereins sowie der Fremden­verkehrskommission aufgenommen und aus oben ge­schilder­tem Anlaß zu einer Feier- oder Gedenkstunde eingeladen. Wir freuen uns über den guten Besuch und ich darf Sie alle recht herzlich im Namen des Magistrats begrüßen. Insonder­heit darf ich mir erlauben, den Ersten Kreisbeigeordneten Herrn Scherp, den Herrn Stadtverord­netenvorsteher Schmitt und die Stadtverordneten, die Herren Komman­deure und Ver­treter der Bundeswehr, den Instrumentalkreis Loof unter Lei­tung von Herrn Oberamtsrichter Loof, der sich in bei ihm schon ge­wohn­ter Selbstverständlichkeit dankenswert und ehrenamtlich in den Dienst unserer Sache gestellt hat und schließlich den Redner der heuti­gen Feierstunde, Herrn Ober­archivrat Dr. Demandt. Wir danken zwar allen an der Ver­anstaltung Beteiligten herzlich, Ihnen aber, Herr Dr. De­mandt, ganz besonders, weil wir um Ihre profunde Sach­kenntnis, aber auch um Ihr starkes Inanspruchgenommensein und daher sehr knapp bemessene Zeit wissen. Ich erteile Ihnen nun, Herr Dr. Demandt das Wort und bitte um Ihren Festvortrag.
                                                                                                                       
                                                                                                                                                                    Emil Geismar, Bürgermeister

Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Die Stadt Fritzlar begeht in diesem Jahr an diesem Tag die 1050. Wiederkehr der Wahl des deutschen Königs Heinrich I. 919 in Fritzlar. Eine Feier der 1000jährigen Wiederkehr vor 50 Jahren im Jahre 1919 konnte damals aus zeitbedingten Umständen nicht in dem Rahmen stattfinden, der der Größe des Ereignisses entsprochen hätte. Und doch bitte ich Sie mir zu gestatten, ehe wir das Jahrtausend überschreiten, zunächst einmal den kleinen Schritt eines halben Jahrhun­derts zurück zu tun, denn mit diesem Jahr 1919 und der Stadt Fritzlar verbindet mich eine Jugenderinnerung, die ich nie vergessen habe, und die noch heute klar und lebhaft vor mir steht. So darf ich sie wohl erwähnen, und das um so eher, als sie sich auf unser heutiges Thema, die Königsstätte Fritzlar bezieht, und zwar auf die Wahl König Heinrichs I,

      Ich hatte meine Kindheit im Forsthaus des benachbarten Städt­chens Niedenstein verlebt und stand nun Ende des Sommers 1919 im Begriff diese Stätte einer überaus glück­lichen Kindheit zu verlassen, um in einem anderen weitent­fernten Ort die Höhere Schule zu besuchen. Damals las und lernte man noch Gedichte des 19. Jhdts., und dabei war auch das manchen von Ihnen sicher noch be­kannte Gedicht Vogls, das in der Vertonung Loewes ja weit bekannt geworden ist: „Herr Heinrich sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut; aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgenröte Glut“", Bei diesem Gedicht war mir, obwohl ich nun doch in dem Forsthaus groß geworden war, der Ausdruck „Vogelherd“ unbekannt. Ich fragte daher gelegentlich eines Revierganges am Niedensteiner Kopf den Förster nach der Bedeutung dieses Wortes. Ich sagte ihm, wo ich es gelesen habe, und er erklärte mir es. Zum Schluß aber wies er mich auf die vom Niedensteiner Kopf ja gut sichtbaren Türme des Fritzlarer Domes hin und sagte zu mir: „Und siehst Du, dort drüben in jener Stadt ist dieser Mann dann zum deut­schen König gewählt worden, und das war vor 1000 Jahren!“      

      Dieser unmittelbare Kontakt mit der historichen Wirklichkeit, vermittelt durch ein Gedicht, das gar keinen örtlichen Bezug für mich zu haben schien, hat einen sehr tiefen, - ich darf fast sagen - unverlöschlichen Eindruck auf mich gemacht. Denn zum ersten Mal sah ich Geschichte lebendig werden in einer Landschaft, die mir bekannt war, und erfuhr instinktiv den Begriff einer historischen Größe wie eines Jahrtausends, der sich in mir mit der Vorstellung der Königs­wahl zu einem Erlebnis verband, das ich mein erstes ge­schichtliches nennen möchte, denn immer wieder, wenn ich die Fritzlarer Domtürme von den Niedensteiner Bergen aus sah, mußte ich an es denken.   

      Ich konnte damals noch nicht ahnen, welche Bedeutung dieses Ereignis nicht nur für mein eigenes Leben und meine eigenen wissen­schaftlichen Arbeiten haben würde und noch viel weniger abschätzen, welche Bedeutung ihm in der deut­schen Geschichte zukam. Davon will ich heute Abend zu Ihnen sprechen. Denn diese zweite deutsche Königswahl war ebenso bedeutungsschwer wie die erste, die nur wenige Jahre vorher nach der Trennung des west- und ostfränkischen Reiches 911 in Forchheim (südlich Bamberg) stattgefunden hatte. Sie hatte un­seren hessischen Gaugrafen Konrad d. J. zum deutschen König erho­ben und ihm damit eine außerordent­lich schwierige Aufgabe zugeteilt. Sie bestand darin, dieses ostfränkische Reich nunmehr außerhalb des Rahmens des bisher fast ganz Westeuropa umfassenden karolingischen Reiches als eigenständiges ostfränkisches, deutsches Reich zu konsoli­dieren und zu stabilisieren. Auf diesen Konradiner Grafen und ersten deutschen König müssen wir hier kurz eingehen. Denn ohne ihn wäre Fritzlar zweifellos nicht in die Position als mittelalterliche deutsche Kö­nigs­stätte eingetre­ten, die es jahrhundertelang innegehabt hat. Schon bei den Aufstiegskämpfen der Konradiner zu Anfang des 10. Jhdts, hat­te Fritzlar eine ganz entscheidende Rolle gespielt. Sie war dadurch vorbereitet worden, daß das Fritz­larer Kloster wahrscheinlich im Jahre 775 in unmittelbaren Reichsbesitz übergegangen war, und zwar wahr­scheinlich veranlaßt durch den fränkischen König Karl den Großen selbst, der damals zur Befriedung und Missionierung der Sachsen eine Umorganisation der großen Abteien Hessens, Fritzlar, Hersfeld und Ful­da vorgenommen und hier allenthalben die Reichspo­sition erheblich verstärkt hatte. Karl dem Großen verdanken wir daher auch die erste Urkunde über die Fritzlarer Kirche, in der er ihr im Jahre 782 eine große Zuwendung für den Wiederaufbau der in den damaligen Sachsen­kämpfen beschä­digten Gründung zukommen ließ, wobei wir erstmals auch über die Organisation des Königsgutes in diesem Gebiet näher orien­tiert werden. Die Folge dieser staatspolitischen Maßnahmei war, daß Fritzlars kirchliche Position mehr und mehr abge­baut, es aber in glei­cher Weise gewis-sermaßen Zug um Zug als politisches Zentrum aufgebaut wurde, während Hersfeld und Fulda in erster Linie eine Stei­gerung ihrer kirchlichen und religiösen Bedeutung erfuhren und die künftigen großen Mis­sionszentren für die sächsisch-thüringischen Ge­biete wurden. 

      Die Hauptträger der karolingischen Politik im Hessen des 9./10. Jhdts. waren die Konradiner, die als karolingische Grafen im Laufe des 9. Jhdts. langsam vom Lahngebiet aus nach Nordhessen vordrangen, dabei in erster Linie mehr und mehr in die Reichspositionen eintraten und daher selbstver­ständlich auch in Fritzlar nachweisbar sind. Das hing mit der neuen Rolle Fritzlars als politischer Mittelpunkt zusammen und ergab sich von daher geradezu zwangsläufig. Wie in der frühen merowingisch-karolingischen Zeit des 8, Jhdts. kein Punkt in Nieder­hessen die militärisch-politische Bedeutung der benachbarten Büra­burg erreichte, so im 9. Jhdt. kein anderer Platz an politisch-militä­rischer Bedeutung Fritzlar. So haben auch die Konradiner hier nicht nur die üblichen Reichsrechte als Grafen wahrgenommen, sondern zwei­fellos auch einen eigenen Verwaltungsmittelpunkt errichtet, der schon im Ende des 8. Jhdts. die Anfänge einer konradinischen Residenz erkennen läßt. Ich habe diese Tatsache zwar noch in meinen „Fritzlarer Rechtsquellen“ bezweifelt und die Stelle der Chronik des Regino, die diese Nachricht sicher überliefert, daher abgewertet. Aber hier heißt es nun einmal ausdrücklich: „Cuonradus senior in Hasata loco, qui dicitur Frideslar, cum multa turpe peditum et equitum residebat.“ D. h. , daß Konrad d. Ä. in Hessen in dem Ort, der Fritzlar genannt wird, mit einer großen Schar von Fuß- ­und Reitertruppen Hof hielt (residebat). Selbst wenn man annimmt, daß Konrad sie hier nur aus militärischen Gründen vorüber­ge­hend zusammengezogen hätte, setzt das die Mög­lichkeit der Unter­bringung und Bewirtung einer großen Trup­penzahl und ihrer Führer vo­raus. Aber eine besondere Trup­penkonzentration kann zu dem Zeit­punkt 905, zu dem es das Chronicon Reginonis berichtet, nicht stattge­funden haben; denn Konrad d. Ä. war gerade damals gezwungen, gegen zwei seiner stärksten Widersacher Truppen zu entsenden und zwar zum Schutz seiner lothringischen Besitzungen gegen die dortigen Grafen über den Rhein und zur Abwehr eines gefürch­teten Angriffs der mit den Konradinern um den ersten Rang im Reich heftig konkurrierenden Babenberger in die Wetterau.

      Diese Aufsplitterung der konradinischen Macht hat damals der Ba­ben­berger Adalbert benutzt, um Konrad d. Ä. im Februar 906 in Fritzlar zu überfallen. Er ist also außerordent­lich weit aus seinem main-frän­kischen Raum nach Nordhessen in das hessische Kerngebiet vorge­stoßen, um hier seinen Haupt­gegner Konrad d. A. zu treffen. Es ist kaum ein Zweifel daran möglich, daß sich dieser militärisch außeror­dent­lich gewagte Vorstoß nur auf das Zentrum der konradinischen Macht gerichtet haben kann, das sich damals demnach in Niederhes­sen, Fritzlar, befand. Daß Konrad d. Ä, selbst im Orte weilte, sich zum Kampf stellte und hierbei den Tod fand, kann nur bedeuten, daß es sich um eine Entscheidungsschlacht handelte, die den Kern der konradini­schen Stellung treffen und vernich­ten sollte und von Konrad d. Ä. daher bis zum Tod in der Schlacht verteidigt wurde. Daß Adalbert gleichwohl nicht zum Ziel kam, obwohl Konrad d. Ä. gefallen war, lag darin be­gründet, daß die Großen des Reiches, geführt von König Ludwig dem Kind und insbesondere Erzbischof Hatto von Mainz, - wie schon früher - nun abermals für die Konradiner eintraten, den Babenberger Adalbert auf diesen Überfall hin endgültig niederwarfen und ihn im Sept. 906 enthaupten ließen.

      So blieb also trotz des Babenberger Sieges Fritzlar in konradinischer Hand und mit ihm nicht nur der Hessengau, sondern das gesamt heutige Hessen, das die konradinische Macht gewissermaßen wie ein Brückenbogen auf seinen Pfeilern in Lahngebiet: Limburg, Weilburg, Wetzlar, und seinen Pfei­lern in Niederhessen: Fritzlar, Laar und Batten­berg über­spannte.

      So war nach dem Zerfall des karolingischen Königtums und auf­grund des von den Konradinern aufgebauten Machtbereich im hes­sischen Raum dieses Geschlecht an die erste Stelle des ostfränkischen Stammes getreten, verfügte über einen ausgedehnten Herrschaftsbe­reich durch Vereinigung zahlreicher Grafschaften in seiner Hand und besaß zugleich die engsten und besten Beziehungen zu den letzten karolingischen Königen Arnulf und Ludwig und nicht minder zu den maßgebenden Großen des Reiches, vor allen Dingen Erzbischof Hatto von Mainz. So kam es zur Wahl Konrads d. I. im Jahre 911 zum deutschen König.

      Es war klar, daß damit auch Fritzlar als der zentrale konradinische Punkt in seinem nördlichsten Machtbereich eine ganz erhebliche Auf­wer­tung erfahren mußte. Wir können daher schon für die Zeit Konrads I, also für die Jahre 911 bis 919 mit Sicherheit, auch wenn es nicht urkundlich bezeugt ist, damit rechnen. daß sich hier ein politischer Mittelpunkt entwickelt hat und entwickeln mußte, bedingt eben durch die Tatsache, daß Fritzlar als ein entscheidender Stütz­punkt der konra­dinischen Grafen sicher ausgewiesen ist und es daher gänzlich unbe­gründet wäre, ihm die gleiche Rolle nun nicht auch unter dem ersten Konradiner, der deutscher König wurde, weiter zuzuweisen. 

      Nun haben wir uns allerdings die Residenz eines deutschen Königs des früheren Mittelalters nicht als einen von ihm ständig bewohnten Platz vorzu­stellen; denn Sie wissen, daß die deutschen Könige fast ständig unterwegs waren, um durch ihre persönliche Gegenwart und Re­präsentanz das Königtum in den Reichsteilen zur Anschauung und Geltung zu bringen. Das gilt natürlich auch für Konrad I.; aber für ihn doch noch nicht in dem Maße wie für die späteren deutschen Könige, Denn das Königtum Konrads war noch nicht so stark ausgebildet, daß es alle Teile des späteren deutschen Reiches erfaßt hätte. Sein Einfluß auf Sachsen war außer­ordentlich gering, da hier das mächtige Ge­schlecht der Ludolfinger eine kaum eingeschränkte Herrschaft ausübte. Und noch unabhängiger zeigte sich das große Herzogtum Bayern im Süden, auf das Konrad I noch weniger Einfluß gewann. So war Konrad I. eigentlich nur in Franken und in Schwaben als König anerkannt und infolgedessen so schwach, daß er es nicht einmal vermochte, die da­mals das Reich in immer neuen Überfällen und Beutezügen ver­heerenden Ungarn erfolgreich abzuwehren. Wir dürfen unter diesen Um­ständen davon ausgehen, daß Konrad I. vor allen seine Stütze in sei­nem eigenen fränkischen Herrschaftsbe­reich, und hier vor allem in Hessen, gesucht hat, und daß auch aus diesem Grunde Fritzlar zwangs­läufig eine Aufwer­tung als bevorzugter königlicher Aufenthalts­ort erfahren mußte.

      Dieses Halten der Stellung Konrads im nördlichen Hessen war aber auch aus einem anderen Grunde zwingend, denn sein stärkster Wider­sacher unter den Herzögen des Reiches und damit sein gefährlichster Gegner war Herzog Heinrich von Sachsen. Mit ihm hatte Hatto von Mainz, der große Förderer der Konradiner, wegen thüringischer Ansprü­che in Konflikt geraten und hatte naturgemäß dabei die Unter­stützung des Königs gefunden.

Der Streit entwickelte sich auch über den Tod Hattos hinaus weiter und führte 915 zu einem Angriff von Konrads Bruder Eberhard auf Sachsen. Eberhard wurde jedoch von den Sachsen bei der Eresburg, dem heuti­gen Obermarsberg, ge­schlagen, die nun ihrerseits zum Angriff übergin­gen und nach Hessen eindrangen. Der König konnte sie jedoch zum Rück­zug zwingen und seinerseits einen Angriff bis zur Pfalz Grone bei Göttingen vortragen, wo es dann zu Verhandlungen zwischen den bei­den Parteien kam. Sie führten insofern zu einem Ausgleich, als Heinrich von Sachsen den König in Zukunft nicht mehr unmittelbar bedroht hat und sich der König dementsprechend gegenüber dem sächsischen Her­zog­tum zurückhaltend verhielt. So war das gesamte nordhessisch-säch­sische Grenzgebiet nicht nur das herkommensmäßig wichtig­ste, son­dern auch das Empfindlichste politische Zentrum der Herrschaft Kon­rads I., und demgemäß wuchs auch dadurch die Bedeutung der königlichen Position Fritzlar in diesem Gebiet weiter an. Es konnte da­her nicht ausbleiben, daß sich Fritzlars Stellung geradezu zu einem Kon­zentrationspunkt des fränkischen Königtums verdichtete, es selbst damit als Reichsgut betont hervortrat und gewissermaßen die signifi­kante Verkörperung fränkischer Erde war, die seine Position nun auch in rechtlicher Hinsicht bestimmen und herausheben mußte.

      Wenn man diese Überlegungen angestellt hat, erklärt es sich nunmehr auch, wieso gerade Fritzlar und nicht etwa die sehr viel bedeutenderen geistlichen Stätten Fulda oder Hersfeld zum Wahlort des neuen deutschen Königs bestimmt wurden, als Konrad nach nur acht­jähriger Herrschaft 919 starb. Der Tod dieses ersten deutschen Königs ist mit einer Hand­lung verknüpft, die seit jeher in der deutschen Ge­schichte als einzigartig gegolten hat - nämlich die Übergabe der Krone an seinen mächtigsten Gegner, Herzog Heinrich von Sachsen. Was diese Handlung bedeutet, erhellt daraus, daß Konrad d. J. der Erste gewesen war, der nach einem lang­wierigen, generationenlangen Aufstieg seines Hauses in unserem hessisch-mittelfränkischen Bereich endlich die Wür­de eines deutschen Königs erreicht und sich dieser Würde in kei­ner Weise unangemessen erzeigt hatte, wie ihm alle Ge­schichtschreiber be­stätigen, obwohl er sich nur in Teilen des Reiches hatte durchsetzen können. Es kam hinzu, daß er in seinem Bruder Eberhard, dem nun­mehr eigenen Herzog der Franken, einen nächsten Verwandten hatte, der nach seinem politischen Ehrgeiz und wohl auch nach seiner poli­tischen Befähigung durchaus in der Lage gewesen wäre, die Krone zu übernehmen. Daß Konrad trotzdem sein Haus und seinen Bruder be­stim­men konnte, nicht um die Krone zu kämpfen, sondern sie demje­nigen anzubieten, der am ersten in der Lage schien, das Reich weiter zu konsolidieren und die äußeren Feinde, insbesondere die verheerenden Ungarn­überzüge, abzuwehren, stellte seiner Einsicht, seinem Charak­ter, ja seiner menschlichen Größe ein unwidersprechliches Zeugnis aus. Er war sich bewußt, daß die Krone im konradi­nischen Hause zu schwach fundiert war, um sich gegen die widerstrebenden inneren und äußeren Gewalten zu halten. Und er war gleichzeitig weitsichtig genug, um zu erkennen, daß sie auf ein stärkeres Fundament gelegt werden müßte, selbst wenn dessen Träger der unmittelbare Gegner des Königs im Felde gewesen war, Herzog Heinrich von Sachsen. So traten die Fürsten der beiden deutschen Hauptstämme, der Franken und der Sachsen, im Jahre 919 auf fränkischer Erde in Fritzlar zusammen, um hier den von Konrad I. vor­geschlagenen Herzog Heinrich von Sachsen zum neuen deut­schen König zu wählen. Es wird berichtet, daß Bot­schaft und Krone dem Herzog von Konrads Bruder Eberhard angetra­gen und übermittelt worden sei.

Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe des Wochenspiegels

Stadtgeschichte:

Wochenspiegel Nr. 22/03 vom 30. Mai 1969, S. 1-3

2. Teil des F E S T V O R T R A G E S von Staatsoberarchivrat Dr. DEMANDT Marburg/Lahn, Vorsitzender des Vereins für Hes­sische Geschichte und Lan­deskunde am 13. Mai 1969 im Rathaussaal in Fritzlar aus Anlaß der Gedenk­feier zur 1050-jährigen Wiederkehr der v. der Reichsversammlung 919 in Fritzlar vorgenommenen KÖNIGSWAHL HEINRICH I.

Damit war zwar die Bedeutung, die Hessen in der Reichs­geschichte für kurze Zeit in so hervorragendem Maße ein­genommen hatte, wieder vor-über, nicht aber die Nach­wirkung, die sich damit verknüpfte. Für die Kon­ra­diner, die nunmehr offiziell mit Eberhard das fränkische Herzog­tum innehatten, blieb Hessen auch weiterhin der ent­scheidende Besitz, mit dem sie sich nicht nur politisch sondern auch persönlich verbun­den fühlten. Ein untrügli­ches Zeugnis dafür scheint mir darin zu liegen, daß sich das erste deutsche Königspaar in Hessen bestatten ließ: Kon­rad in Fulda und seine Frau Kunigunde später in Lorsch. Vor allem aber gilt auch für Herzog Eberhard, daß das niederhessische Gebiet mit seinem Kernpunkt Fritzlar wei­terhin das wichtigste und wesentlichste seiner Herrschaft blieb: denn hier war nach wie vor die breite Kontakt­zone zwischen dem Stammesgebiet der Sachsen, die nunmehr dasjenige Königshaus stellten, das durch König Heinrich I., und Otto den Großen das deutsche Reich in wenigen Jahr­zehnten zu seiner mittelalterlichen Größe aufgebaut hat, und dem Herzogtum Franken das bis dahin der staatstra­gende Teil gewesen war.

      Herzog Eberhard, dem der Verzicht auf die Krone gewiß nicht leicht gefallen ist, und König Heinrich haben sich ebenso respektiert, wie das umgekehrt vorher König Konrad mit Herzog Heinrich getan hatte. Auch der neue deutsche König Heinrich I. hat zweifellos das ihm gebrachte Opfer in aller Form anerkannt und den fränkisch-hessischen Bereich soweit wie möglich geschont und der Herrschaft Eberhards überlassen. Wir wissen nur von ganz wenigen Aufenthalten Heinrichs in Hessen. Es scheint mir daher gewiß, daß Fritzlar auch in dieser Zeit seine Stellung gehalten hat, wenn nun auch nicht mehr als königlicher Aufenthaltsort, so doch als Mittelpunkt des fränkisch-konradinischen Herzogtums. Denn wie wir später noch erörtern werden, ist auch der Untergang der Konradiner im nördlichen Hessen wiederum mit unserem niederhes­sisch-sächsischen Grenz­gebiet aufs engste verknüpft.

      Meine Damen und Herren, nachdem wir nun, wie ich hoffe, eine hin­rei­chende Vorstellung von der Bedeutung des Ortes Fritzlar in der frühen deutschen Reichsgeschichte gewonnen haben, sind jetzt einige topographische Überlegungen notwendig. Denn wo befanden sich hier die Anlage der Residenz, das königliche bzw. das herzogliche Haus, die Wirtschafts­höfe, die Stallungen und Speicher, die Häuser für das für einen solchen herrschaftlichen Mittelpunkt nun einmal unumgängliche Gesinde, für die Dienerschaft und für den Adel, der in mehr oder minder großer Anzahl hier wenigstens vorübergehend anwesend war. Es kann sich al­so dabei nicht um einen ganz kleinen Bezirk handeln, der hier das bauliche Zentrum gebildet haben muß. Dafür aber kom­men nach mei­ner Kenntnis doch wohl nur 3 Geländeteile im heutigen Ortsbereich in Frage.

      Am naheliegendsten scheint es, uns diese Gebäude der Pfalz, die ja zum Jahre 1002 ausdrücklich bezeugt ist, in der Nähe des Klosters vorzu­stellen. Denn wir dürfen für diese Zeit nicht von dem heutigen Bilde des Domes und seiner Umgebung aus­gehen: denn noch stand damals diese großartige Kirche nicht, sondern lediglich ein weitaus bescheidener Vorläufer. Und ebenso wenig war diese Kirche von einem Kranz von Kurien, als Wohnungen der Kanoniker umgeben. Denn da­mals war Fritz­lar ja noch ein Benediktinerkloster mit entsprechender Klausur in unmittelbarer Verbindung mit der Kirche, so wie es sich heu­te noch im Geviert der Anlage um den Kreuzgang spiegelt. Das gan­ze Gelände des heutigen Domplatzes und der unmittelbar an­schließenden bebauten Flächen würde demnach theoretisch für die Anlage der herrschaftlichen Gebäude zur Verfügung gestanden haben.

      Für diese Überlegung gibt es zwei Argumente von erheblichem Ge­wicht. Das eine ist die Tatsache, daß in dem Bering um die heutige Kirche auch im hohen Mittelalter nach der Um­wandlung des Klosters in ein Stift nicht nur geistliche, sondern auch weltliche Gebäude gestan­den haben. Als wichtigstes und zudem bis heute erhaltenes Gebäude ist dasjenige zu nennen, in dem wir uns heute befinden, das jetzige Rathaus, das frühere Vogteihaus, das mindestens bis ins 11. Jhdt. zu­rückreicht. Dazu kommt eine weitere Nachricht, daß in der Front dieser Gebäudereihe nach Westen eine Johannis-Kapelle gelegen hat, die man aufgrund ihres Patroziniums als Pfalzkapelle anzunehmen geneigt ist, da Johannes der Täufer auch sonst als, Patron in Pfalzkapellen er­scheint.

      Jedoch reichen nach meiner Meinung diese Argumente - welches Gewicht man ihnen auch beimessen mag - nicht aus, um zwei andere Orte im heutigen Stadtbereich als Träger der frühesten Bebauung völlig auszuschließen. Das ist einmal jener Platz der für uns überlieferungsge­schichtlich so rätsel­haften ältesten Fritzlarer Burganlage, der sog, „Alten Burg“ vor dem Haddamar-Tor, Da sie schon im 13. Jhdt. zerstört worden ist, ist sie in ihrer Bedeutung bisher niemals richtig erklärt worden. Diese Frage steht nach wie vor offen. Viel­leicht darf ich aber in diesem Zusammenhang eine Beobach­tung mitteilen, die vielleicht doch hierher gehört. Bis zu dem ungefähren Zeitpunkt der Zerstörung dieser Burg vor dem Haddamartor erscheinen in den Urkunden der Main­zer Erzbischöfe häufiger die beiden Datierungsformen: Actum et datum Fritzlarie und: Actum et datum  apud Fritzlariam, nebeneinander. Es wird also ganz klar unterschieden zwischen: in Fritzlar (in Fritzlarie) und bei Fritzlar apud Fritzlariam). Wo lag dieses bei? In der „Alten Burg“, die ja vor der Stadt stand? Ich halte das nicht für ausge­schlossen, obwohl dann sicherlich auch einmal Datierungsformen wie: in castro Friteslarensi, in castro ante oppidum Fritzlar usw. vorkom­men würden. Sie fehlen jedoch. Gleichwohl halte ich es unter den obwaltenden Umständen für erwägen;wert, dieser „Alten Burg“ eine frühe Rolle zuzuweisen, wobei ich aller­dings nicht wage, so weit zu ge­hen, sie bis ins 10, oder 11. Jhdt. zurückzudatieren. Es wäre jedoch von erheblichem Wert für die Erforschung der Frühgeschichte der Stadt Fritzlar selbst, wenn es gelänge, dieses Gebiet einmal durch Grabungen zu erschließen, um wenigstens eine Vorstellung von Grund­riß und vielleicht auch Aufbau dieser Anlage zu erhalten,und vielleicht durch glückliche Scherben- oder sonstige Funde das Alter dieser Anlage zu ermitteln.

      Noch wichtiger erscheint mir ein dritter Punkt, auf den ich heute Abend ganz ausdrücklich Ihre Aufmerksamkeit lenken möchte. Ich meine das Gebiet der Fraumünsterkirche. Seitdem wir wissen, daß es sich um ein karolingisches Bauwerk handelt, ist an Alter und Bedeu­tung dieses Platzes nicht mehr zu zwei­feln. Damit ist Fritzlar nicht nur in den ganz kleinen Kreis hessischer Orte mit karolingischen Bauten - wie Lorsch, Höchst, Fulda - eingetreten. Wir wollen uns dabei zugleich klar machen, daß diese Kirche das einzige Bauwerk der Stadt ist, das die konradinischen Grafen und den ersten deutschen König Konrad I. gesehen hat, das Zeuge der Königswahl Heinrichs I. durch die sächsi­schen und fränkischen Großen und der Reichsversammlungen König Ottos I. in Fritzlar war und dem auch alle anderen deutschen Könige begegnet sind, die bis zum letzten deutschen Königsaufenthalt im Jahre 1145 hier anwesend waren. Schon deshalb ist dieses Bauwerk ehr­würdig. Und dazu steckt es geschichtlich und kultisch voller Rätsel. Für wen war diese für karolingische Verhältnisse nicht gerade kleine Kirche gebaut worden? und warum gerade hier, wo das bonifatianische Kloster mit seiner Kirche in unmittel­barer Nähe lag? War sie als ecclasia popu­laris für die umlie­gende Bevölkerung gedacht, aber wie ist es dann zu erklären, daß sie im Mittelalter die Pfarrkirche nur eines benachbarten Dorfes, von Obermöllrich, war? Nun ist allerdings Möllrich nach Name und urkundlicher Über­lieferung ein Urort der Fritzlarer Landschaft und die Kirche zudem dadurch ausgezeichnet, daß sie bis ins 13. Jhdt. unter dem Patronat der Grafen von Ziegenhain stand. Die Ziegen­hainer Grafen gehören zum dynastischen Uradel des Edertales, den wir heute in seinen Anfängen gerade auch in dieser Fami­lie bis ins 9. Jhdt., also ebenfalls in die karolingische Zeit, zurückführen. Bei der starken Stel­lung des Reiches, dann des Erzbistums Mainz in Fritzlar, ist schwer vorstellbar, daß es sich hier um ein späteres Patronat handelt, denn seit dem 11. Jhdt. verdichtete sich die Herrschaft der Ziegenhainer Gra­fen an ganz anderen Stellen Hessens. Jedoch sind diese eben­falls merkwürdigen Tatsachen ebensowenig wie die eben for­mulierten ande­ren Fragen bisher ausreichend und sicher zu beantworten, obwohl sie alle ganz zweifellos der Fraumünster­kirche eine singuläre Bedeutung verleihen. Sie wird dadurch gesteigert, daß vor dem Tor des kleinen Frau­münsterkirchhofs der lindenbeschattete Platz eines adligen Vogtgerichts lag, das für die Inhaber einer Anzahl Hufen in den be­nach­barten Dörfern zuständig war. Dabei wird uns noch im 19. Jhdt. nicht nur der uralte Gerichtsbaum der Linde, sondern auch der noch heute vorhandene Gerichtsstein bezeugt mit Vertiefungen, in die angeb­lich die Fahnen der Bauern­schaften, die die Hüfner vertraten, während des Gerichts ein­gesteckt waren, - eine sehr bildhafte, aber sicher fehlerhafte Deutung, denn sie ist rechtsgeschichtlich nicht möglich und Kultsteine mit näpfchen- oder lochartigen Vertiefungen kennen wir hinreichend.

      Deutet das alles auf eine sehr alte Tradition, so gibt es nicht minder wichtige Zeugnisse für die fortdauernde Bedeutung die­ses Platzes bis zum Ende des Mittelalters. Die merkwürdigste Nachricht gleich zu Anfang, nämlich die Erwähnung eines Landgerichts in Fritzlar, das nach einem Schreiben des Erfur­ter Rates an die Stadt Straßburg vom 3. Mai 1398 die am 2. September 1397 von König Wenzel über Erfurt verhängte Acht publiziert haben soll. Von der Existenz eines solchen Gerich­tes in Fritzlar findet sich sonst keine Spur, und placieren kann man es erst recht nicht, denn in Fritzlar selbst gibt es bei der uns genau bekannten Gerichtsverfassung keine Möglichkeit da­für. Dürfen wir auch es mit Fraumünster in Verbindung bringen? Ich weiß keinen anderen Lösungsvorschlag zu ma­chen und werde darin bestärkt, daß sich im 14. und 15. Jhdt. noch ganz andere Ereignisse landesgeschicht­licher Bedeutung hier abgespielt haben. So brachte einer der höchsten erzbischöf­lichen Beamten, der rheingauische Vitztum, im Auftrage des Mainzer Erzbischofs im Jahre 1377 hier bei Fraumünster nach ange­strengten politisch-diplomatischen und rechtlichen Ver­handlungen eine Sühne zustande, die ein schweres Zerwürfnis der Stadt Fritzlar und einer hessischen Adelsgruppe beilegte - oder die noch schwerer wiegen­de Nachricht, daß im Jahre 1472 Landgraf Hermann von Hessen in den Kämpfen zwischen Nie­der- und Oberhessen einen Landtag der Ritter­schaft und Städte beider Hessen in die Fraumünsterkirche nach Fritzlar berief.

      Es ist bisher völlig dunkei, wieso dieser Platz zu einer solchen politi­schen und rechtlichen Bedeutung gelangen konnte, die so lange anhielt. Wir gehen dadurch angesichts dessen sicher nicht fehl in der Annahme, wenn wir sie auf eine sehr weit zurück­reichende Tradition begründen, die möglicherweise bis in die karolingische Zeit zurückreicht, ja, wenn wir kultischen Er­wägungen Raum geben, noch älter sein kann. Auch dieser Platz bedarf also einer beständigen Überwachung und möglichst ein­gehender Bodenuntersuchungen, um festzustellen, ob hier auch noch sonstige Reste karolingischer oder hochmittelalterlicher Bebauung vorliegen, um die topographischen Rätsel zu lösen, die für uns heute noch immer mit der Bedeutung der königli­chen Stadt Fritzlar verbun­den sind. Denn wie Sie wissen, ist das Stadtbild, wie es sich uns heute bietet, in seiner regel­mäßigen und übersichtlichen Anlage erst ein Er­geb­nis des Wie­deraufbaus im 12. Jhdt. nach der letzten großen Zer­störung der Stadt in den Sachsenkriegen Kaiser Heinrichs IV.

      Kehren wir nach dieser topographischen Erörterung nunmehr wie­der zur geschichtlichen Rolle Fritzlars als königliche Pfalz unter den sächsischen Königen und Kaisern seit Otto dem Gro­ßen zurück. Sie bie­tet naturgemäß nunmehr ein wesentlich anderes Bild als unter den konradinischen Grafen und Konrad I. Das gilt zunächst für die Epoche Herzog Eberhards von Franken, dem Bruder König Konrads I., dessen enge Verbindung mit ihm und dem niederhessischen Gebiet ich schon früher umrissen hat­te. Solange König Heinrich I. regierte, blieb sein Ver­hältnis zum sächsischen Königshaus und damit dasjenige zwischen den mächtigen Stämmen der Franken und Sachsen im wesentlichen ungestört. Infolgedessen nahm Eberhard auch 936 bei der Er­hebung von König Heinrichs I. Sohn Otto I.. zum deutschen König in Aachen an den Feierlichkeiten und den symboli­schen Dienstleistungen, die die deutschen Herzöge dabei dem neuen König erwiesen, vollen Anteil und fungierte beim Krönungsmahl als Truchseß. Das hinderte jedoch nicht, daß es bald zu Zusammenstößen zwischen dem neuen König und Her­zog Eberhard kam, was im wesentlichen darin begründet war, daß mit Otto dem Großen ein neuer und ungleich machtwilli­gerer König als es Heinrich I. gewesen war, die Herrschaft an­trat. Angesichts dieser neuen Situation benutzte Eberhard die Auseinandersetzungen im königlichen Hause zwischen Otto und seinen Brüdern, um seinen Machtbereich im nördlichsten Hes­sen mit seiner nach Sachsen hin mehr oder minder offenen Gren­ze erneut auszudehnen und zu befestigen. Er geriet jedoch dar­über mit den sächsischen Angrenzern in Konflikt, wurde schließ­lich vom König unterworfen und schwer bestraft. Damit war die Feindschaft unüberbrückbar geworden. Und so benutzte Eber­hard erneut die in­nen­politische Schwierigkeiten Ottos, um sich auf die Seite der Feinde des Königs zu schlagen, während Otto alles daran setzte, sich dieses so dicht aufgesessenen gefähr­lichen Feindes endgültig zu entledigen. So kam Eberhard dies­mal nicht    mehr davon. Er fiel 939 in einem Ge­fecht bei Andernach durch die Hand seiner eigenen Verwandten Udo und Konrad, die dem König ergeben geblieben waren. Dadurch ret­tete das konradinische Haus zwar einen großen Teil seiner Be­sitzungen und Rechte in Hessen, konnte aber nicht verhindern, daß Otto der Große mehr und mehr dazu überging, Reichsgut in bisher konradi­nischem Be­sitz in seiner eigene unmittelbare kö­nigliche Verfügungs­ge­walt einzube­ziehen. Ob schon damals 939 Fritzlar in den unmittelbaren Besitz des Königs zurückge­kehrt ist, wissen wir zwar nicht, doch ist ein Aufenthalt des Königs im Januar 943 urkundlich bezeugt.

(Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe des Wochenspiegel

Stadtgeschichte:

Wochenspiegel Nr. 23/03 vom 06. Juni 1969, S. 1-3

3. Teil des F E S T V O R T R A G E S von Staatsoberarchivrat Dr. DEMANDT Marburg/Lahn, Vorsitzender des Vereins für Hes­sische Geschichte und Lan­deskunde am 13. Mai 1969 im Rathaussaal in Fritzlar aus Anlaß der G-denk­feier zur 1050-jährigen Wiederkehr der v. der Reichsversammlung 919 in Fritzlar vorgenommenen KÖNIGSWAHL HEINRICH I.

Für die Grafschaft Hessen fand Otto der Große dagegen vorerst den Weg, sie seinem treuen Parteigänger Herzog Hermann I. von Schwaben und damit ebenfalls einem Konradiner, der schwäbischer Herzog gewor­den war, zu übertragen. Hermanns einzige Tochter Ida heiratete zudem, um dieses Band noch fester zu knüpfen, das Königs älte­sten Sohn Liudolf. Diese geschickte Politik in der hessischen Frage bewährte sich doppelt. Sie schonte die Interessen der dem König ergeben gebliebenen Konradiner und be­lohnte siefür ihren Beistand, sorgte aber zugleich dafür, daß nach dem Tode Herzog Hermanns von Schwaben im Jahre 949 mit dem schwäbischen Herzogtum auch die Grafschaft Hessen an Ottos Sohn Liudolf als Mann von Herzog Hermanns Tochter Ida gleich­sam als Mitgift über­ging. Jedoch hat der König diesen Wechsel wohl abermals benutzt, um weitere Rechte des Reiches und der könig­lichen Hauses im Bereich der konradinischen Grafschaft in seine eigene Ver­fügungsgewalt zurückzunehmen und so seine Stellung auch in diesem Gebiet immer stärker zu festigen. Die alten Vororte Weilburg, Amöne­burg, Hersfeld und endgültig auch Fritzlar mit ihren ausgedehnten Reichsgutkomplexen, die damit wieder aus konradi­nischer in die könig­liche Hand zurückgekehrt waren, blieben auch bei den kommenden Aus­einandersetzungen fest im Besitz des Königs. Denn die so erfolg­versprechend eingeleitete Familienpolitik des Königs scheiterte. Liudolf nämlich, nunmehr als Sohn Ottos des Großen Inhaber der Grafschaft Hessen, fühlte sich zweifelsohne gerade durch die Aussonderung der genannten wichtigsten hessischen Reichsgutkomplexen wie Amöne­burg, Hersfeld und Fritzlar aus seinem Machtbereich benachteiligt und empörte sich gegen den Vater. Als sich auch Konrad der Rote, Herzog von Lothringen und Schwiegersohn des Königs, am Aufstand beteiligte, nahm die Empörung für Otto den Großen bedrohliche Formen an. Aber auch dieses Mal behauptete sich der König. Der 953 nach Fritzlar einberu­fene Reichstag sprach beiden Empörern ihr Herzogtum ab. In schweren Kämpfen setzte sich König Otto durch. Liudolf mußte sich beugen. Er versprach, auf dem im Folgejahr 954 abermals in Fritzlar anberaumten Reichstag sich zu verantworten, unterwarf sich aber schon vorher bei Berka dem Vater. Das völlige Ende des Aufstandes sah der Reichstag zu Arnstadt am Ende des Jahres 954.

      Seitdem war Fritzlar wieder völlig und unangefochten in der Hand des Königs. Welche Stellung er ihm zubilligte, ergibt sich daraus, daß er zweimal einen Reichstag hierher ein­berief, um wichtigste innenpoliti­sche Entscheidungen durch­zusetzen, Gewissermaßen die Vorposten­stel­lung, die Fritzlar vom sächsischen Stammesgebiet gegenüber dem Frän­kischen und damit den übrigen Reichsteilen bildete, wird hieraus klar ersichtlich. Wie schon vorher, so ist Otto der Große auch nach die­sen entscheidenden Ereignissen wiederholt in Fritzlar gewesen. So hatte er sich etwa im Jahre 958 längere Zeit am hiesigen Orte aufgehalten - ein ganz sicheres Zeichen dafür, daß damals die Pfalz, die Wirtschafts­ein­­richtungen und überhaupt das ganze königliche Wohngebiet intakt waren und die Kämpfe anscheinend ohne große Beein­trächtigung über­standen hatten. Auch sein Sohn Otto II. läßt sich im Juni 973 urkund­lich nachweisen. Während wir für Otto III. keine unmittelbar auf Fritzlar bezüglichen Nachrichten haben, liegen sie für Kaiser Konrad II. wieder vor, den wir 1028 und 1032 in Fritzlar antreffen. Wir müssen bei diesen urkundlichen Erwähnungen natürlich immer im Auge behalten, daß sie über die Häufigkeit der Besuche der Fritzlarer Pfalz durch die sächsi­schen Könige nur eine sehr bedingte und beschränkte Aussage machen; denn selbstver­ständlich hat der König nicht jedesmal an jedem Ort, wo er sich aufhielt, geurkundet. Entscheidend ist vielmehr die landschafts­politische Situation, wie ich sie eben für den Ort umschrieben habe und, darin gewissermaßen einbegriffen, seine Verkehrslage gewesen, die den König bewog oder zwang, an einem bestimmten Platz Aufenthalt zu nehmen. Die hochmittelalterliche Verkehrslage Fritzlars und Gesamt­hes­sens habe ich an anderer Stelle eingehend dargestellt. Sie war hervorragend, gerade zur Zeit der sächsischen Könige, die die zurückge­won­nenen Reichsgutorte nicht nur als Stützpunkte ihrer Macht, son­dern dank ihrer verkehrs­günstigen Lage auf den Wegen zu dem Süd­westen des Reiches immer wieder aufzusuchen gezwungen waren.

      Und was für die sächsischen Könige galt, das galt nicht minder für das ihnen nachfolgende Königshaus der Salier, das im Oberrheingebiet um Worms und Speyer seinen Schwer­punkt hatte. Für sie waren die hessischen Reichsgutorte und Pfalzen - und damit auch wiederum Fritzlar - wichtige Etappenstationen auf ihren Wegen nach den öst­lichen und nördlichen Gebieten, insbesondere nach Sachsen. So ist es verständlich, daß wir auch sie oft urkundlich in der hiesigen Pfalz nach­weisen können. Mitte Juli 1040 wurde in Fritzlar in Anwesenheit König Heinrichs III. und eines großen Gefol­ges der Vergleich zwischen Erzbischof Bardo von Mainz und der Abtissin Hildegard des Reichs­stif­tes Kaufungen über den Hessen-Zehnten geschlossen. Dieser innenpoli­tisch wichtige Vorgang, zu dem sich in Fritzlar nicht nur der König, sondern auch die ersten Fürsten des Reiches mit ihrem Gefolge einfan­den, beweist abermals zur Genüge, wie wohlunterhalten und aufnah­me­fähig wir uns die Fritz­larer königliche Anlage vorstellen müssen. So ist es be­greiflich, daß König Heinrich III. kurz darauf im Dezember 1045 und im August 1046 abermals urkundlich in Fritzlar nachgewiesen ist, wobei wir wiederum uns klar machen müssen, daß diese urkundlichen Belege naturgemäß nur einen Bruchteil der wirklichen Aufenthalte nach­wei­sen können.

      Was für Heinrich III. gegolten hatte, traf in noch erhöhtem Maße für seinen großen Sohn Heinrich IV. zu, den Fritzlar nicht nur in seinen gesunden und guten, sondern auch in den kranken und schweren Tagen oft wochenlang erlebt hat. Mit ihm allerdings vollzog sich die entscheidende Wen­de in der Geschichte Fritzlars, die auch seine Reichsposition entscheidend verändert hat. Denn Heinrich IV. ist es nach unserer heutigen Vorstellung gewesen, der den Ort Fritzlar end­gültig in den Besitz des Mainzer Erzstiftes gebracht hat. Das Fritzlarer Gebiet spielte, wie schon in den Auseinander­setzungen der Konradiner mit den sächsichen Herzögen, auch bei den Kämpfen Kaiser Heinrichs IV. mit den unbot­mäßigen Sachsen eine ganz entscheidende Rolle. Wie­der trat diese wichtige, seit Karl dem Großen bestehende poli­tische Bedeutung unseres Platzes im Spannungsfeld der fränkisch-sächsi­schen Interessen in eindeutiger Weise hervor. 1078 und 1079 stand Fritzlar geradezu im Mittelpunkt der Kämpfe und Verhandlungen zwi­schen Kaiser Heinrich IV. und seinen sächsichen Gegnern. Im April 1078, im Februar und Mai 1079 ist der Kaiser in Fritzlar gewesen und ist auch später wiederholt hierher zurückgekehrt, obwohl er unter dem Druck der für ihn zum Teil äußerst bedrohli­chen Situation sich ge­zwungen gesehen hatte, dem Mainzer Erzbischof als dem mächtigsten Fürsten des Reiches Fritzlar als Reichsbesitz zu opfern, um sich dessen Unterstützung soweit wie möglich zu sichern. So ist der Ort nach Aus­weis der Münzprägung spätestens unter Erzbischof Siegfried, der von 1060 bis 1084 Mainzer Erzbischof war, in mainzische Hand gelangt. Diese Übergabe bedeutete zweifellos für die Stadt manche Vorteile, da sie nunmehr einerseits aus der Front der immer wieder aufflammenden innerdeutschen Kämpfe zwischen den sächsischen und den übrigen Reichs­teilen herausgenommen und dem unmittelbaren Schutz des Reichserzkanzlers, der nicht nur der mächtigste Kirchen­fürst, sondern auch der erste Reichsfürst war, unterstellt wurde. Für die deutschen Könige war damit allerdings ihr Kontakt zum Ort unterbrochen, und dem entspricht, daß der letzte nachweisbare Aufenthalt eines deut­schen Königs, nämlich Konrads III., im August 1145 mit Erz­bischof Hein­rich von Mainz zusammen erfolgte, der König also wohl Gast des Erzbischofs gewesen ist.

      Wir können somit die Geschichte Fritzlars als karolingischer Reichs­be­sitz, als konradinischer Herrschaftsmittelpunkt und als säch­sische und salische Pfalz und Königsstätte durch fast 300 Jahre verfol­gen und ihre dadurch bedingte, durch zahlreiche Zeugnisse erhärtete politische Bedeutung klar erkennen. Fritzlar ist im nördlichen Hessen jahrhundertelang neben Hersfeld der erste und wichtigste Platz der deutschen Könige gewesen. Und das hat sich während des ganzen Mit­telalters und auch noch unter der mainzischen Herrschaft auf Stellung und Ansehen der Stadt in entscheidender Weise ausgewirkt. Es mag uns heute eigenartig anmuten, daß sich einmal die Reichsgeschichte in so greifbarer Weise an diesen Orte verdichtet hat, und noch schwieriger dürfte es für uns sein, uns Wesen und Wirken der deutschen Könige hier am Orte in allen dazugehörigen Einzelheiten vorzustellen, Aber diese Ereignisse waren nun einmal Wirklichkeit und verliehen daher dem Ort eine weit über seine örtliche Bedeutung hinausweisende poli­tische Position. In unserer frühmittelalterlichen deutschen Geschichte ist Fritzlar eindeutig der führende Platz in der Grafschaft Hessen, Und das Gewicht dieser Tatsache wird auch dadurch nicht ver­mindert, daß diese Zeit solange zurückliegt, wenn wir sie wieder so lebendig und unmittelbar vor uns erstehen lassen können, wie das heute wieder möglich, aber nicht nur möglich, sondern unsere eigenste gegenwärtige Wirk­lichkeit ist, - so, wie wir sie jetzt und hier gemeinsam erleben, ja, manche Vorgänge bedürfen anscheinend einer Zeit des unberührten Verharrens in sich selbst, um dann wieder mit erneuter Kraft hervorzutreten und uns in ihrer Gegenwärtigkeit - selbst über ein ganzes Jahrtausend hinweg wieder anzusprechen.

      1918, fast genau ein Jahrtausend nach der Wahl des deut­schen Königs Heinrich hier in Fritzlar, ist in Deutschland die Epoche des Kö­nigtums und der Königsherrschaft zu Ende gegangen, Es war ein Jahr­tausend, daß für unsere ge­schichtliche Vergangenheit Höhepunkte son­dergleichen umfaßt , deren Gipfel um so höher aufzuragen scheinen, je weiter sie zeitlich von uns entfernt sind. Denn Größe und Glanz des alten deutschen Kaisertums, das mit den Staufen versank, ist seitdem in Deutschland nie wieder erreicht worden. Um so mehr hat diese Epoche ihre Leuchtkraft fast ungemindert für uns bewahrt, zumal wir mit dem 20. Jhdt. in eine Periode der europäischen Geschichte ein­getreten sind, von der wir nicht wissen, wie sie enden und welche Herrschaftsformen sie einmal ent­wickeln wird, die sich als gesamt­europäische Erscheinungen mit jenem König­tum des vergangenen Jahr­tausends vergleichen ließen. Noch spannt sich der Bogen der Regie­rungsformen in diesem kleinen Erdteil von einem Extrem zum anderen, von ver­blassenden Königshäusern über alle möglichen Spiel­arten de­mokratischer Regierungsformen bis zu quasi- und brutal­dik­ta­to­rischen Regierungsformen. Und wir können nicht sagen, daß es bis­her eine von ihnen vermocht hätte, sich als end­gültiges politisches Leit­bild dieser europäischen Völker­gemeinschaft durchzusetzen. Was sich in dieser Hinsicht einmal entwickeln wird, weiß niemand. Sicher ist nur, daß eine Herrschaftsform, wie sie das zu Ende gegangene euro­päische Königtum dargestellt hat, nicht wieder­keh­ren kann, denn Ge­schichte als Geschick, als Schicksal der Völker ist ebenso unwieder­holbar wie ein einzelnes Menschenleben. Und so wenden wir den Blick noch ein­mal abschiednehmend unserer aus dem Morgenlicht der deut­schen Geschichte herüber grüßenden Königsstadt Fritzlar zu und schließen mit den Worten der Dichtung „Erinnerung und Hoffnung“:

 

"Was vergangen, kehrt nicht wieder;

aber ging es leuchtend nieder,

leuchtet's lange noch zurück.“

      (Ende des Festvortrages)

Stadgeschichte:

Nachbemerkung

Der Vortrag des im Staatsarchiv in Marburg Tätigen beflügelte die lokale Forschung zur Stadtgeschichre sehr und ist ein Ausdruck des Verlangens nach neuen Methoden in der Geschichtsforschung, zu denen auch die damals noch in den Anfängen steckende Mittelalterarchäologie für Hessen gehörte. Während in Köln, Paderborn, Frankfurt usw. schon die ersten Untersuchungen liefen, waren außer einigen kleineren Ansätzen des Marburger Historikers Willi Görich, den von Dr. Rolf Gensen auf dem Christenberg (seit 1962) und Norbert Wand auf dem Büraberg (seit 1967) begonnenen Grabun-gen noch keine größeren Unternehmungen begonnen worden. Die häufige Bemerkung des aus Jena stammenden Dozen-ten für mittelalterliche Geschichte Prof. Dr. Walter Schlesingen während seiner Seminare "...da muss noch gegraben werden" wurde zum geflügelten Wort. Er selber hatte durch seine freundschaftlichen Kontakte nach Mitteldeutschland, darunter Paul Grimm, dem Ausgräber von Tilleda, u. a. bereits erlebt, was die Mittelalterarchäologie für Beiträge zur Erforschung der Landesegschichte beitragen konnte. 
      Eigenartigerweise waren Demandt zum Zeitpunkt seines Vortrages anscheinend die bisherigen Aktivitäten der Fritz-larer Arbeitsgemeinschaft noch nicht bekannt oder bewusst, denn seine Erwägungen zur sog. "Alten Burg" (auf dem Ge-lände der späteren "Watterkaserne") sprechen dafür, daß er die Untersuchungen durch August Boley und Egon Schabe-rick während der ersten Abbrucharbeiten dort, die im August 1964 stattgefunden hatten, noch nicht zur Kenntnis ge-nommen hatte. Ihre Befunde und Funde deuteten damals bereits darauf hin, daß hier eine - wie die ottonenzeitliche Pfalz zuvor - 2 ha große stauferzeitliche Befestigung  (also aus dem 12. Jhn. und damit auf Geheiß des Stadtherren ) gestanden hatte, die wohl 1232 zerstört worden ist, worauf fast zwei Generationen später die Mainzer Erzbischöfe den Bau einer "Neue Burg" zwischen Frauen- und Grauem Turm in Angriff nahmen.

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