Vorbemerkung 
Die dem kunstgeschichtlichen Führer für Fritzlar zugrunde liegenden Arbeiten hatte der Autor nach seinen Worten be-reits im Jahre 1905 abgeschlossen. Es ist daher nicht ganz unwahrscheinlich, daß Dechant Wilhelm Jestädt bei seiner Ab-fassung der Stadtgeschichte von Fritzlar aus Anlass der 1200-Jahrfeier 1924 (durchgeführt 1925) schon Kenntnis von die-sem Werk hatte, darauf Bezug oder es als Quelle nahm. Ja, sogar eine persönliche Bekanntschaft ist nicht auszuschliessen. Umgekehrt nimmt Rauch von der Schrift deutlich mehrfach Bezug auf das Buch von Jestädt, wobei er ihn bzw. sie mehrfach zitiert. Nach einer Bleistift-Notiz im digitalisierten Exemplar wird die Herausgabe des Führers für 1925 ver-mutet, das entspräche dem Jahr der Jubiläumsfeier, in Wikipedia (wo man annehmen kann, daß der Verfasser des Arti-kels beim herausgebenden Elwert-Verlag in Marburg nachgefragt hat) wird aber 1927 genannte, das würden bedeuten, daß der Band ein Jahr später, d. h. zu spät, erschienen ist, was den kommerziellen Erfolg möglicherweise etwas einge-schränkt hat. Bei der Digitalisierung fiel die recht unsaubere Druckqualität des Exemplars auf, wozu auch schadhafte  und verschmutzte Lettern gehörten, was man bein einem so renomierten wie dem Elwert-Verlag eigentlich nicht zu er-warten hat. Möglicherweise war das aber den Zeitumständen geschuldet oder einer überstürzten Drucklegung. Anderer-seits entspricht die Qualität des Einbandes in etwa jener der "Schriften des Instituts für geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau", wie sie vom gleichen Verlag in der Zwischenkriegszeit bis in die 1950er Jahre üblich war.

Biographie

Christian Rauch (* 30. September 1877 in Berlin; † 31. Januar 1976 in Gießen) war ein deutscher Kunsthistoriker und Hochschullehrer. 

Studium:
Rauch studierte Architektur an der Technischen Hochschule Charlottenburg und gleichzeitig Kunstgeschichte an der Universität Berlin. Während seiner Berliner Studienzeit war er zudem zwei Jahre lang Meisterschüler an der Berliner Akademie der Künste, deren Präsident zu dieser Zeit sein Onkel, der Architekt Hermann Ende, war. 1903 promovierte er in Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 1906 erfolgte die Habilitation an der Universität Gießen bei Bruno Sauer über den Nürnberger Renaissancemaler Wolf Traut. Anschließend wurde er Privatdozent für Kunstgeschichte an der Universität Gießen. 

Ausgrabungen in Ingelheim:
Seine Mitarbeit an der Inventarisierung der rheinhessischen Kunstdenkmäler regte Rauch dazu an, sich intensiv mit der karolingischen Kunst zu beschäftigen. Dies schaffte die wissenschaftlichen Voraussetzungen für die Erforschung der Kaiserpfalz zu Ingelheim. Auf deren Gelände leitete Rauch zwischen 1909 und 1914 die ersten umfassenden und systematischen archäologischen Grabungskampagnen, die mit außerordentlichen Schwierigkeiten verbunden waren, aber schließlich seine Thesen hinsichtlich der Architektur und Bedeutung des Bauwerks bestätigten. Sie führten zur Herstellung eines Rekonstruktionsmodells und zwei von Rauch geschriebenen wissenschaftlichen Publikationen. Als Anerkennung für die Intensität und Ausdauer bei der Erforschung der Kaiserpfalz Karls des Großen verlieh die Stadt Ingelheim Rauch 1975 die Ehrenbürgerschaft.[1] 

Professur in Gießen:
Während des Ersten Weltkrieges diente er als Krankenpfleger an der Westfront und war zeitweilig auch Leiter des Museums im nordfranzösischen Douai. Nach Kriegsende kehrte er zur Universität Gießen zurück, an der er 1920 zum Ordentlichen Professor für Kunstgeschichte ernannt wurde. Hier baute Rauch das Kunstwissenschaftliche Institut mit Hilfe einer eigenen Fördergesellschaft auf. Später war Rauch mehrfach Dekan der Philosophischen Fakultät und vertrat als Prorektor (SS 1943 bis WS 1944/45) zeitweise den Rektor der Universität. 1947 wurde er emeritiert. Neben den Lehrveranstaltungen sowie den wissenschaftlichen und publizistischen Tätigkeiten liefen viele weitere Aktivitäten auf den Gebieten der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes für das Land Hessen wie für die Stadt Gießen einher: die Publikation der Kunstdenkmäler in Bingen, Aufgaben als Mitglied des ständigen Rates für bildende Kunst in Hessen, als Mitglied des Denkmalrats für Oberhessen und als Mitglied der Historischen Kommission für Hessen, zu deren Förderern Rauch gehörte. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte er zu denjenigen in Gießen, die verhinderten, dass der imposante Fachwerkbau des Alten Zeughauses Philipps des Großmütigen am Neuen Schloss abgerissen wurde. 

Rauch war der erste Dozent an der Gießener Ludoviciana, der sich auf die mittlere und neuere Kunstgeschichte beschränkte. Der Themenkreis seiner Vorlesungen war weit gespannt. Zwar lag das Hauptgewicht auf der Architektur, jedoch bezog er die niederländische Malerei und die Hauptmeister der deutschen und italienischen Malerei mit ein. Seine Vorlesungen standen Hörern aller Fakultäten offen und wurden durch Ausflüge an kunsthistorisch interessante Orte in der näheren Umgebung ergänzt.[2][3] Zu Rauchs Schülern gehörten Otto Schmitt[4]Ulrich Middeldorf[5] und Peter Metz, der spätere erste Direktor der Skulpturenabteilung der Staatlichen Museen zu Berlin und Autor des ersten biographischen Abrisses (1982). 

                                                                                                                                 (nach Wikipedia, Stand: 17. November 2022)

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