Vorbemerkung

Wenn aus wiederholten Handlungen Gewohnheiten werden, aus Gewohnheiten allmählich Gebräuche und Traditionen, lösen diese irgendwann einerseits so etwas wie Instinkte aus (z. B. Vogelzug, Winterschlaf) andererseits, sofern sie be-wusst werden, den Hang zur Reflektion und damit zur Beobachtung. Angesichts des scheinbar chaotischen "Geflitters" am Himmelszelt haben Menschen schon früh (nach letzten Erkenntnissen schon in der Altsteinzeit) nach Ordnung, Regel- und Gesetzmäßgkeiten gesucht, um zu verstehen wie (und im günstigsten Fall: warum) ihre natürliche Umgebung funktioniert, auch, um sie sich evtl. sogar nutzbar zu machen. Astronomie (Beobachtung) und Astrologie (Ausdeutung) haben zur Ausbildung von Schreiben und Rechnen beigetragen. Besonders die scheinbaren Gänge von Sonne und Mond hatten schon für den frühen Menschen offenkundig etwas mit dem Jahresablauf zu tun und dies um so deutlicher, je wei-ter er sich vom Äquator hinweg bewegte. Damit verbunden war das alltägliche Verstehenwollen von Geburt und Tod. Die Einrichtung von Ackerbau und Viehzucht verlangte nach größerer Präzision. Die archäologischen Funde zeigen auf der ganzen Welt, welchen kulturelle und architektonische Anstrengungen man sich unterwarf, um vielleicht sogar das Phänomen "Zeit" zu beherrschen. Ob man dabei an eine gewisse Dauerhaftigkeit oder Stabilität dachte oder sich sogar an der "Ewigkeit" versuchte (wie in Ägypten), können wir heute nur ahnen.
      Dazu gehören, neben den inzwischen bekannten zahllosen kreisförmigen Konstruktionen aus Holz und Stein, die in ihrer Häufigkeit in West- und Mitteleuropa gelegentlich wie die Vorläufer der späteren Kirchturmuhren wirken, auch großformatige Grabanlagen aus der Jungsteinzeit, im Mittelgebirgsraum (wie in Nordhessen und dem südlichen Westfa-len) auch die sogenannten "Galeriegräber" (volkstümlich auch "Steinkammergräber" genannt), von denen einige sehr be-kannte im Umfeld von Fritzlar liegen. 
      Als untersuchungswerte Eigenschaft dieser Anlagen zählte seit je ihre astronomische Ausrichtung, deren Motivation tatsächlich kalendarisch/kultisch aber auch topographisch oder gruppenspezifisch bedingt gewesen sein mag. Der Autor Klaus Albrecht aus Naumburg-Altendorf geht seit fast zwei Generationen der Frage nach, inwieweit die natürliche wie eine artifizielle Topographie den Menschen in ihrem Raum Orientierung geboten haben kann. Er trug dazu im Laufe der Jahre zahlreiche Fakten zusammen, die von Interesse sind aber auch neue Fragen aufwerfen werden.

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                                                                                 Dank an Karl Burchart, Horst Euler, Marlies Heer, Klaus Leise. Wolfgang Schütz und Dr. Christian Wirkner                                                                                                                                                         für Hinweise und Tipps,  Johannes de Lange für die Scan-Vorlagen

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